
Von Redaktion
Tunesien
Bourguiba wollte als Vermittler zwischen dem Westen und dem Orient wirken. Er gab dem Land eine moderne und laizistische Verfassung. Mit ihrer Gleichberechtigung für die Frauen und einem privatwirtschaftlichen System stellte sie in der arabischen Welt eine Ausnahme dar. Demokratisch aber war Tunesien deshalb nicht. Bourguiba übte eine autoritäre Einmann- und Einparteienherrschaft aus, die zunehmend diktatorischer wurde. 1987 wurde er von seinem politischen Stiefsohn Zine el-Abidine Ben Ali, der seither das Land regiert, wegen „Senilität“ abgesetzt.